"Gewalt, Trauma, Schutz und Perspektive"

Zum Umgang mit belastenden oder traumatisierenden Lebensereignissen in Kirche und Welt

 

Seit 2004 wird die römisch-katholische Kirche Tag um Tag mit Missbrauchsfällen in unterschiedlichen Konstellationen konfroniert- und anders als früher nicht mehr versteckt, sondern oftmals im Licht der Öffentlichkeit. Vieles, was bisher bekannt wurde, erschien uns vor Jahren noch als nicht denkbar, als unglaublich - und Menschen innerhalb und ausserhalb von Kirche suchen ihren Weg, damit umzugehen. Dies gilt in ganz besonderer Weise für die von Missbrauch betroffenen Personen. So hat sich seit einigen Jahren auch in unserer Kirche der Blick darauf geschärft, wie wir mit traumatisierenden Lebenserfahrungen umgehen. Wenngleich der Missbrauchsskandal in den Kirchen das Tabu gebrochen hat, über Traumatisierungen zu reden, stellt sich jetzt vielfach die Frage: Was ist eigentlich ein Trauma? Was passiert im Körper und wie werden diese Erfahrung in körperlichen Reaktionen bearbeitet? Wie kann ich nach solchen Erfahrungen gut mit mir oder anderen betroffenen Personen umgehen? Was bedeutet es, einen traumasensiblen Umgangsstil zu entwickeln oder zu pflegen?

 

Mit zwei Angeboten wollen wir uns diesem Themakreis nähern.

 

Die Angebote sind geeignet für Menschen,

  • die Einsteiger in das Thema "Trauma" sind und die das Thema "Trauma" grundsätzlich interessiert
  • die den Umgang mit Betroffenen verbessern möchten
  • die möglicherweise Angehörge oder Freunde von einer von Trauma betroffenen Person sind
  • die in einem sozialen / heilenden oder anderweitigen unterstützenden Beruf tätig sind und ihr Wissen praxisnah erweitern möchten.

 

Triggerwarnung: von Traumata betroffene Personen können potentiell von den Inhalten des Vortrages bzw. des Seminars getriggert werden. Bitte achten Sie auf Ihre Grenzen und organisieren Sie sich stablisierende Unterstützung! Das Angebot gibt keine Tipps zur Therapie von Trauma, sondern dient or allem zur Stärkung des traumainformierten Umgangs Es ersetzt keine Therapie.

 

Freitag, 26.September, 19.00 Uhr

Vortrag: Trauma und Traumafolgen - wenn der Körper ruft

Im Vortrag werden die Grundlagen zu körperlichen Reaktionen beim Erleben von traumatisierenden Erfahrungen erklärt und verdeutlicht, welche Folgen dies auf Dauer auslöst.

 

Samstag, 27. September, 9.30 bis 16.00 Uhr

"Mit Trauma (über-)leben - physisch, emotional, sozial und spirituell"

Das Seminar greift die Grundlagen zum Thema auf, die beim Vortrag benannt wurden und vertieft sie vor allem in Bezug auf die Traumafolgen. Es wird erklärt, wie sich Traumafolgenen im Alltag zeigen und wie ein traumsensibler Umgang mit betroffenen Personen umgesetzt werden kann. In Workshops werden praktische Tipps zur Stabilisierung gemeinsam erarbeitet und ausprobiert und Fragen zur Selbstfürsorge und Resilienz für unterstützende Personen besprochen.

 

Leitung: Ute Detemple, Traumapädagogin und Traumafachberaterin (DeGPT). Sie ist seit 2010 in Prävention, Intervention, Rehabilitation und historischer Aufarbeitung von Missbrauchsvorfällen in Kirche und sozialer Arbeit tätig; Lehrbeauftrage an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg für die Ausbildung von Traumapädagogen und Traumafachberatern; externe Ansprechperson für verschiedene Organisationen, Orden und im Bereich der kategorialen Seelsorge.

Ort: Kloster St. Elisabeth, Haus Maria De Mattias

Kurskosten: Vortrag freie Kollekte; Seminar 140 CHF inkl. Mittagessen

Veranstalter: Brot und Rosen in Kooperation mit Erwachsenenbildung Stein Egerta

 

Einzelprogramm erhältlich. Anmeldung erfoderlich!